You are currently viewing Papa kann das genauso gut – Warum man durchaus mit Baby arbeiten gehen kann und warum ich mich dafür nicht rechtfertigen muss

Papa kann das genauso gut – Warum man durchaus mit Baby arbeiten gehen kann und warum ich mich dafür nicht rechtfertigen muss

Ich gehe seit das Babymädchen 6 Monate alt ist wieder in Teilzeit als Krankenschwester arbeiten.

Auf Instagram habe ich dazu vor kurzem dieses Bild mit folgendem Text gepostet:

Mit Baby arbeiten gehen oder auch nicht – man macht es sowieso falsch

Die Reaktionen darauf haben mich doch sehr überrascht. Es scheint tatsächlich immer noch vielen Müttern und Vätern so zu gehen wie mir: Ob du mit Baby arbeiten gehst oder nicht ist völlig egal – blöde Kommentare gibt es in jedem Fall.
Es ist genauso wie mit dem Stillen. Stillst du dein Neugeborenes nicht, dann bist du eine Rabenmutter, stillst du länger als 6 Monate, dann klammerst du zu sehr und kannst dich nicht von deinem Kind lösen.

Egal wie man es macht, man macht es sowieso falsch. Berufstätige Mütter haben es schwer. Aber auch andere Mütter müssen sich ständig rechtfertigen.

Warum man es in unserer Gesellschaft niemanden recht machen kann bleibt mir ein Rätsel.
In den allermeisten Fällen wollen Mütter und Väter für ihre Kinder nur das Allerbeste. Und was das Beste ist, entscheidet jede Familie für sich. Ob Mama arbeitet oder nicht, ob sie stillt oder nicht, ob das Familienbett praktiziert wird oder nicht.
Diese Einmischung in das Familienleben anderer macht mich einfach wütend.

„Warum arbeitest du denn? Braucht ihr das Geld so dringend?“

Mal abgesehen davon das man mehr Geld immer gebrauchen kann, befinden wir uns in der glücklichen Lage nicht unbedingt auf das zusätzliche Geld angewiesen zu sein.
Ich gehe arbeiten, weil ich meinen Job als Krankenschwester gerne mache. Ganz banal. Ich bin jemand der seinen Job liebt. Und das ist es, was die meisten so gar nicht verstehen können. Wenn man das Geld dringend braucht bekommt man vielleicht noch etwas Verständnis, aber gehst du nur arbeiten weil du es gerne tust, dann bricht für einige tatsächlich ihr Weltbild zusammen.

„Du gehst arbeiten? Ja wer kümmert sich denn dann um die Kinder?“

Tatsächlich habe ich mir einige blöde Kommentare anhören müssen, als ich 6 Monate nach der Geburt meiner Kinder wieder in den Beruf als Krankenschwester zurückkehrte. Wohlgemerkt ging es hier um wenige Nächte im Monat.
Die am häufigsten gestellte und für mich absurdeste Frage lautete: „Wer kümmert sich denn dann nachts um die Kinder?“

Ja, wer kümmert sich denn dann? Was denken die Menschen die einen seit Jahren kennen und wissen das man glücklich verheiratet ist? An den Papa offensichtlich nicht.
Denn der Aufschrei nach Gleichberechtigung ist zwar groß, Väter sollen sich im Haushalt einbringen und dieselben Aufgaben wie die Mütter übernehmen, aber wenn Papa sich dann wirklich um die Kinder kümmert, scheint das vielen auch nicht zu passen. Ob es nun das fehlende Vertrauen in Väter ist, oder ob es manchen Leuten einfach nicht ins Weltbild passt, ich weiß es einfach nicht.

Auch Papa kann sich um die Kinder kümmern. Leider ist das immer noch keine Selbstverständlichkeit.

„Wie jetzt, der Papa kümmert sich? Kann der das denn? Schafft der das?“

Ja, unglaublich aber wahr. Papa ist nämlich auch schon groß und weiß wie man kalte abgepumpte Muttermilch warm bekommt. Der steht nachts tatsächlich auf und kümmert sich um das Baby.
Denn Mama ist arbeiten.
Natürlich macht er manche Dinge anders als ich. Da gehen die Kinder eben in den Klamotten vom Tag ins Bett weil er keinen Schlafanzug gefunden hat. Oder sie haben morgens zwei verschiedene Paar Socken an, weil er das nicht so schlimm findet.
Aber den Kindern geht es gut. Sie sind satt, ausgeschlafen und glücklich. Weil Papa das Schlaflied so falsch gesungen hat, dass der Bauch vom Lachen wehgetan hat. Und weil es vorm Zähneputzen noch ein Eis gab, das erlaubt Mama nämlich nicht. Und weil sie in Papa’s tröstenden Arm eingeschlafen sind als sie ihre Mama vermisst haben.
Und glückliche Kinder sind doch das worauf es ankommt, oder?

Wie macht ihr das? Geht ihr in der Elternzeit arbeiten? Oder bleibt ihr zu Hause? Habt ihr euch schon ähnliche Kommentare anhören müssen, egal wie ihr euch entschieden habt?

Ich freue mich auf eure Geschichten.

Herzlichst eure kleinliebchen

Der Spagat zwischen Mutter und Job ist schon schwierig genug. Wenn man sich dann für seine Entscheidung ständig rechtfertigen muss, ist man noch mehr verunsichert.

Ich freue mich über euer Feedback!